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Smart City: Leben in der Stadt der Zukunft

Das urbane Leben in der Stadt gestaltet sich zunehmend smart und digital. Eine vernetzte Infrastruktur in den Städten ist längst kein Traum der Zukunft mehr. In vielen Regionen entstehen die ersten Projekte einer Smart City. Wir erklären, was eine Smart City ist und wie eine Smart-City-Strategie funktioniert.

Was ist eine Smart City?

Der Begriff der Smart City bezeichnet ein Konzept, welches das Zusammenleben in der Stadt nachhaltig und effizient gestalten soll. Smart City bedeutet übersetzt die „intelligente Stadt“. Die Definition entstand bereits in den 1990er Jahren, als Stadtplaner vor der Herausforderung standen, die urbane Infrastruktur aufrechtzuerhalten. Mit der Globalisierung und der daraus resultierenden wachsenden Bevölkerung stieg auch der Bedarf an innovativen, effizienten und vernetzten Technologien für Mobilität, Energie, Umweltschutz oder Kommunikation. Dieser Trend wird auch in Zukunft fortbestehen, denn immer mehr Menschen zieht es in die Städte.

Smart Cities mit intelligenten Infrastrukturen bieten den Menschen einen Mehrwert. Sie tragen dazu bei, das tägliche Leben zu vereinfachen und die Lebensqualität zu steigern. Smarte Städte sorgen auch für eine verbesserte Beziehung zwischen Bürgern, Verwaltung und der Wirtschaft. In der Summe sind damit die Voraussetzungen geschaffen, um Ressourcen effizienter einzusetzen.

Für die Gestaltung einer digitalen Stadt werden schnelle drahtlose Funknetzwerke benötigt. Mit dem neuen Kommunikationsstandard 5G steht so ein Netz zur Verfügung. Dadurch ergeben sich in den nächsten Jahren viele neue Möglichkeiten, die Infrastruktur in einer Stadt zu vernetzen. Von 5G profitieren Technologien wie das autonome Fahren oder der Dialog zwischen Einwohnern mit einer digitalen Verwaltung.


Wie funktionieren Smart Cities?

Damit eine Smart City funktionieren kann, benötigt das smarte Konzept drei digitale Technologien:

1. Sensoren

2. Vernetzungen

3. Daten


Städte oder Kommunen werden mit Sensoren ausgestattet. Ziel dieser Sensoren ist es, Informationen zu sammeln und diese in eine Cloud zu laden. Die Daten lassen sich jederzeit abrufen und wieder neu verarbeiten. In Echtzeit entstehen so Analysen oder Anwendungen, um Ereignisse darzustellen. Der Austausch dieser Daten unterstützt die Kommunikation von vernetzten Elementen in einer smarten Stadt.


Projekte als Beispiel für eine Smart City

In zahlreichen europäischen Städten sind öffentliche Verkehrsmittel bereits mit Sensoren ausgestattet, die verschieden Parameter messen. So haben beispielsweise Busse ein GPS-Modul integriert, das immer den aktuellen Standort erfasst und übermittelt. Mit der entsprechenden Smartphone-App kann ein Fahrgast den Standort und somit die aktuelle Ankunftszeit abfragen.

Zusätzlich besitzen Busse intelligente Sensoren, um Temperatur, Luftfeuchte und die Konzentration von Schadstoffen in der Luft zu messen.

Anhand dieser Daten lassen sich Probleme schnell identifizieren und Lösungen mit höherer Priorität umsetzen. Zudem gewinnt der Nahverkehr durch Fahrtanzeigen in Echtzeit neue Attraktivität, weil mehr Menschen die öffentlichen Verkehrsmittel nutzen. Das hat eine geringere Luftverschmutzung zur Folge und die Lebensqualität in der Stadt entwickelt sich positiv.

Ein weiteres Beispiel einer vernetzten Stadt sind smarte Parkplätze. Sensoren erkennen, ob sich auf dem Stellplatz ein Fahrzeug befindet oder nicht. Auch diese Daten kann der Nutzer über eine App abrufen. Er erhält in Echtzeit die Information, ob er einen freien Parkplatz im gewünschten Parkhaus vorfindet.


Vorteile von intelligenten Städten

Smart City-Konzepte bieten Lösungen auf alle wichtigen Fragen der heutigen Gesellschaft: Wie bekämpfen wir Umweltverschmutzung? Wie wirken wir Rohstoffknappheit entgegen? Viele Städte in Deutschland setzen bereits auf eine Smart-City-Strategie. Ansätze finden sich im Straßenverkehr oder bei der Erzeugung von erneuerbaren Energien. Ampelanlagen schalten auf Grün, sobald sich ein Bus oder eine Straßenbahn nähern. Auf Dächern werden nachhaltige Energiequellen wie Photovoltaik-Anlagen gebaut. Diese alternative Stromversorgung schont den Verbrauch von fossilen Brennstoffen.

Auch digitale Dienste halten Einzug in der Verwaltung einer Stadt. Termine im Bürgerbüro sind online erhältlich. Um Dokumente zu beantragen, müssen Einwohner nicht mehr persönlich auf das Amt. Die digitale Verwaltung bietet diesen Service online an. Letztendlich profitiert eine gesamte Stadt, wenn smarte Konzepte und Know-how in die Stadtentwicklung einfließen.


Smart City-Charta als Absichtserklärung

Deutschland hat beste Voraussetzungen für eine erfolgreiche digitale Transformation. Die massive und zügige Entfaltung der Digitalisierung erfordert jedoch entschlossenes Handeln, um den Anschluss nicht zu verlieren. Damit Städte in Deutschland zur Smart City werden, hat das Bundesministerium des Innern (BMI) eine Smart City-Charta erarbeitet. Die Charta enthält Leitlinien und Empfehlungen, die in den Diskussionen auf der Dialogplattform Smart Cities entstanden sind. Die Inhalte formulieren den Anspruch, Digitalisierung nicht einfach so zu entwickeln, sondern die digitale Zukunft nachhaltig zu gestalten. Die Leitlinien richten sich auch an Akteure der Forschung und Wirtschaft sowie an Unternehmen, die Grundlagen für eine Digitalisierung und Smart City-Konzepte bereitstellen. Auch die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) fördert Modellprojekte, die dazu beitragen, Smart Cities zu gestalten.